rudirockt
„Kennt ihr rudirockt?“, fragte uns ein Freund. Nein, von diesem rockenden Rudi hatten wir noch nie gehört. Neugierig lauschten wir, was unser Freund zu erzählen hatte: Essen bei und mit Fremden, insgesamt drei Gänge in drei verschiedenen Wohnungen. Das wollten wir uns näher anschauen!
rudirockt kommt aus Deutschland und wurde vor 10 Jahren von vier Aachener Studenten gegründet. rudi ist die Abkürzung für Running Dinner. Auf diesen Namen weichten die Gründer aus, da sie aus Markenschutzgründen die Bezeichnung Running Dinner in Deutschland nicht verwenden durften. Teilgenommen wird jeweils im Team und jedes Team besteht aus zwei Personen. Das Team kann selbst gebildet oder zugewiesen werden. Insgesamt essen pro Gang sechs Personen zusammen und es wird darauf geachtet, dass sich bei jedem Gang immer neue Teams zusammenfinden. Es ist möglich, einen Wunschgang bei der Anmeldung anzugeben, jedoch kann er nicht immer berücksichtigt werden. Einen Tag vor der Veranstaltung wird die persönliche Dinner-Route und der Gang, der zu kochen ist, zugeschickt. Der Gang, den man selbst zubereitet, wird in der eigenen Küche gekocht. Die Dinner-Route gibt an, wo man zu welcher Uhrzeit sein muss. Zum Abschluss kann man bei Lust und Laune noch auf die After-Dinner-Party schauen.
Das Thema der Wiener rudirockt Veranstaltung am 20.11.2015 lautete „Schlachte den Kürbis“. Klang gut! Und zwar so gut, dass wir uns anmeldeten. Ein Team-Name musste her. Nach kurzer Überlegungszeit einigten wir uns auf „Mashing Pumpkins“. Der Name kam nicht von irgendwo her. Erstens hatten wir vor, einen tahitianischen Kürbisbrei namens „Po’e“ als Nachspeise zu machen. Zweitens… du hast es wahrscheinlich bereits erraten.
Wir schätzten unsere Chancen gut ein, die Nachspeise zugewiesen zu bekommen. Spontan fielen uns einfach mehr Vor- und Hauptspeisen mit Kürbis ein und wir vermuteten, dass die meisten die Vorspeise als Wunsch angeben würden. Wir lagen richtig.
Die Vorspeise, 18:30-19:45
Die Vorspeise aßen wir bei Theresa im 12. Bezirk. Mit ihrer Freundin, die zufällig den selben Namen trägt, bereitete sie eine köstliche Karotten-Kürbis-Kicherbsen-Suppe zu. Die Suppe schmeckte nicht nur, sondern war auch optisch eine Augenweide.

1. Gang bei Theresa im 12. Bezirk (von links im Uhrzeigersinn): Theresa, Theresa (Gastgeberin), Lisa, Juri und Adrien (cc) dieKulturvermittlung

Vorspeise: Karotten-Kürbis-Kicherbsen-Suppe (cc) dieKulturvermittlung
Die Hauptspeise, 20:15-21:45
Für die Hauptspeise trafen wir uns in Leas WG im 5. Bezirk. Es gab vegetarische Wraps zum Selberrollen, vorbereit von Lea und ihrer Freundin Linda. Kürbis war zwar keiner unter den Füllungen (Lea und Linda hatten das Thema irgendwie übersehen), aber das tat dem Geschmack keinen Abbruch.

2. Gang bei Lea im 5. Bezirk (von links): Adrien, Linda, Lea und Pia beim Anprosten (cc) dieKulturvermittlung

Hauptspeise: Vegetarische Wraps mit Füllungen en masse, (von links) Lea, Pia und Danielle (cc) dieKulturvermittlung
Die Nachspeise, ab 22:00
Schließlich gab es bei uns im 6. Bezirk das besagte Kürbispo’e mit Vanilleeis. Daneben versorgten wir unsere Gäste noch mit Käse und selbstgemachtem Nussschnaps. Auf die After-Dinner-Party schafften wir es nicht mehr.

3. Gang bei uns im 6. Bezirk (von links): Lea, Lisa, Johanna, Kevin, Toshimi (eine Freundin, die uns spontan besucht hat und nicht offiziell bei rudirockt mitgemacht hat) und Adrien (cc) dieKulturvermittlung

Nachspeise: Kürbispo’e mit Vanilleeis, Käse und selbst gemachter Nusschnaps. Unser Nussschnaps wurde nicht wie üblich mit den unreifen grünen Nüssen, sondern mit den reifen braunen Nüssen hergestellt. Ein gelungenes Nussexperiment! (cc) dieKulturvermittlung
Unser subjektives Fazit
Wir legten insgesamt 5,7 km mit der U-Bahn, Straßenbahn und zu Fuß zurück.
Es waren mehr Deutsche als ÖsterreicherInnen vertreten, mehrheitlich deutsche Psychologiestudentinnen.
Das Durchschnittsalter lag bei 25.
Der selbst gemachte Nussschnaps war ein Hit. (Anna, dieKulturvermittlung, 25.11.2015)
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